Was ist Trauma (Bindungstrauma / Entwicklungstrauma)?

Bevor Traumata wirksam behandelt und die Lebensqualität zurückgewonnen werden können, müssen sie zunächst erkannt werden, was eine der größten Herausforderungen in der Traumabewältigung darstellt und sowohl für Betroffene als auch für ihre Angehörigen und Freunde Fragen aufwirft, wie sie traumatisierte Personen anhand von Trauma-Symptomen identifizieren können.

Der Begriff „Trauma“ wird heutzutage häufig verwendet, manchmal sogar an Stellen, wo er unangebracht erscheint, wie nach dem Verlust eines Fußballspiels oder nach einer verbalen Auseinandersetzung. Andererseits wird der Begriff oft zu wenig und einseitig genutzt, wodurch Menschen jahrelang unter den psychischen und physischen Symptomen eines Traumas leiden, ohne zu erkennen, dass sie betroffen sind.

Traumatische Ereignisse wie Gewalt, Katastrophen oder plötzliche soziale Umbrüche werden oft als Schocktrauma bezeichnet und können langfristige Beschwerden verursachen, insbesondere wenn bereits psychische Störungen vorliegen. Typische Symptome eines Schocktraumas und Merkmale einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), laut dem Diagnose-Manual ICD-10 für Therapeut*innen, umfassen wiederholtes Erleben des Traumas, Albträume, Gefühle von Betäubtsein, Rückzug und Schlafstörungen.

Entwicklungstrauma, das durch langfristigen Stress entsteht, insbesondere in der Kindheit, führt zu komplexeren Symptomen, die stark in die Persönlichkeit eingewoben sind und sich oft in Partnerschaften und Beziehungen manifestieren. Diese Symptome können ein geringes Selbstwertgefühl, Vertrauensprobleme, Zwänge und Depressionen umfassen.

Die gleichzeitige Präsenz von Schocktrauma und Entwicklungstrauma ist häufiger als vermutet und belastet die Betroffenen stark, insbesondere da ihnen oft der notwendige Rückhalt und die Ressourcen fehlen, um mit solchen Krisen umzugehen. Die Verdrängung von Traumata und Symptomen kann im Laufe der Zeit zu einer Verschlechterung führen, weshalb es wichtig ist, sich der eigenen Vergangenheit zu stellen und professionelle Hilfe in Form von Traumatherapie in Anspruch zu nehmen, um das Leben wieder genießen zu können.

Hans

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